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Innovationsdruck vs. Verkaufspotenzial: Eine schwierige Balance

Geschrieben von LEWA Attendorn GmbH | 01.02.2022

Vor dem Hintergrund sich immer weiter beschleunigender technologischer Entwicklungen, sind sich viele produzierende und verarbeitende Unternehmen unsicher, wie man dem steigenden Innovationsdruck des eigenen Geschäftsumfeldes standhalten kann. Forschungs- und Entwicklungsarbeit soll sich selbstverständlich auch wirtschaftlich lohnen – aber wie kann man sicherstellen, dass die eigene Innovationsarbeit gut genug funktioniert, um das zu ermöglichen?

Eines sollte inzwischen feststehen: Der Innovationsdruck, den die deutsche Industrie verspürt, steigt und steigt. Das zeigt ein Blick nach Asien genauso wie die harten Zahlen der Unternehmensberatung Staufen, die sich schon 2016 für ihren Industrie-Monitor: Innovation umgehört hat. 40 Prozent der befragten Unternehmen waren sich schon damals unsicher, wie sie ihre Innovationsarbeit vor dem Hintergrund neuer und immer schnellerer technologischer Entwicklungen gestalten soll. In der Elektrobranche waren sich sogar mehr als die Hälfte der Unternehmen in dieser Hinsicht unsicher.

Aber nicht nur ein Blick auf die Zahlen, sondern auch der Blick in die eigene Hosentasche zeigt, wie es um den Innovationsdruck bestellt ist: Heutige Smartphones können – zumindest gefühlt – schon fast alles, dennoch überschlagen sich die Hersteller mit immer neuen Funktionen, verbesserten Kameras oder gar der Einführung faltbarer Handys. Zugegeben: Viele der neuen Funktionen sind ganz nützlich, einige scheinen jedoch entbehrlich. Da stellt sich die Frage: Wie bringt man Innovationsdruck und Verkaufspotenzial zusammen? Welche Innovationen sind im eigenen Unternehmen notwendig oder gar überfällig und auf welche Innovationen können wir verzichten? Und wie muss sich unsere Innovationsarbeit ändern, um Top-Ideen von wirtschaftlichen Totalausfällen zu unterscheiden? Denn was bringen millionenschwere Investitionen in Forschung und Entwicklung, wenn die resultierenden Produkte die Ausgaben nicht wieder reinholen können?

Innovationsarbeit muss sich anpassen – und vielerorts tut sie das bereits

Innovation und technologischer Fortschritt sind mithin die wichtigsten Grundlagen für wirtschaftliches Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Viele Unternehmen haben die Zeichen der Zeit bereits erkannt: Mehr als zwei Drittel der teilnehmenden Unternehmen der Staufen-Studie berichten, dass ihre Innovationsarbeit anders abläuft als in der Vergangenheit, in der Elektrobranche sind es sogar mehr als 90 Prozent. Und auch in der Automobilbranche ist der Innovationsdruck hoch wie nie, wie das Manager Magazin zu berichten weiß. Dabei empfinden 82 Prozent der Big Player in der Autoindustrie ihr eigenes Unternehmen jeweils als gut gerüstet in Sachen Innovationsarbeit – die Konkurrenz sei jedoch laut 49 Prozent der Befragten nicht so gut vorbereitet.

Die Gründe für diese unterschiedlichen Realitätsauffassungen sind unklar. Es bleibt aber die Frage: Wie muss Innovationsarbeit aussehen, um für morgen und übermorgen gut gerüstet zu sein – auch dann, wenn ein disruptiver Mitbewerber auftaucht?

Hält Ihre Innovationsarbeit dem Druck stand?

Die Prinzipien des Lean Managements haben sich schon in der Vergangenheit als erfolgreich beweisen können. Gerade in den letzten Jahren erfährt das Management-Prinzip auch in Deutschland wieder regen Zulauf – aus gutem Grund. Gerade die Regeln der Produktentwicklung nach dem System Lean Development ermöglichen eine zeitgemäße Innovationsarbeit:

  1. Ihr Produktportfolio und dessen Weiterentwicklung sollten sich an Ihrer Unternehmensstrategie ausrichten. Passen die beiden nicht mehr zusammen, sollten Sie Ihr Produktportfolio oder aber Ihre Unternehmensstrategie verfeinern bzw. überdenken.

  2. Arbeiten Sie auf hohe Kundenzufriedenheit hin. Die Fixierung auf den Kundennutzen ist ein mächtiger Treiber von Ideen und Entwicklungen – schauen Sie also nach den Pain Points Ihrer Kunden.

  3. Versuchen Sie, Ihre Entwicklungszeiten so gut es geht zu verkürzen und gleichzeitig die Entwicklungskosten zu drücken. Der erste Versuch muss nicht perfekt sein. Setzen Sie stattdessen auf die japanische Arbeitsphilosophie Kaizen beziehungsweise auf das Prinzip der kontinuierlichen Verbesserung.
Auch über eine Anlehnung an die Lean-Prinzipien hinaus sollte moderne Innovationsarbeit bestimmte Punkte beherzigen:
  1. Die Ausrichtung auf den Kundennutzen ist hilfreich, die feste Ausrichtung auf wirtschaftlichen Erfolg jedoch eher hinderlich. Nur rund 40 Prozent der Innovationen erzielen einen Markterfolg und rechnen sich für das Unternehmen. Selbst in der Automobilindustrie, die in Sachen Innovationserfolg mit an der Spitze steht, sind nur rund 50 Prozent aller Ideen erfolgreich. Innovation kann auch Selbstzweck sein oder andere unverhoffte Synergien mit sich bringen: Innovationsarbeit fördert interdisziplinäres Lernen, befähigt Ihre Mitarbeiter, bindet sie an Ihr Unternehmen und trainiert nebenbei noch die Kreativität im Umgang mit Kundenanforderungen.

  2. Überlegen Sie sich, wo Ihre Ideen überhaupt herkommen. Verfügen Ihre Mitarbeiter über die technischen Fähigkeiten hinsichtlich der Technologie? Fühlen Ihre Mitarbeiter sich befähigt, innovativ zu sein? Das heißt: Sind sie motiviert und qualifiziert genug? Wenn Sie sich unsicher sind:
    • Arbeiten Sie an Kreativitätstechniken
    • Bilden Sie Ihre Mitarbeiter weiter
    • Überarbeiten Sie Ihr Vorschlagswesen
    • Nehmen Sie Kundenanfragen und -reklamationen ernst
    • Betreiben Sie Marktanalyse und beobachten Sie Technologien

  3. Beziehen Sie Dritte mit ein. Es mag unkonventionell klingen, aber haben Sie schon einmal über eine Kooperation mit einem Ihrer schärfsten Wettbewerber nachgedacht? Die so entstehenden Synergien und der stattfindende Wissenstransfer können für beide Seiten extrem hilfreich sein.

  4. Überdenken Sie Ihren Innovationsbegriff: Innovation ist nicht immer gleich Produktinnovation – auch Prozessinnovation kann ein wirtschaftlich und qualitativ bedeutender Fortschritt sein.

Fazit

Mit steigender Geschwindigkeit des technologischen Fortschritts wird auf absehbare Zeit wohl auch der Innovationsdruck auf Unternehmen weiter zunehmen – so wie das schon in den letzten Jahren und Jahrzehnten der Fall war. Wer nicht von alten oder neuen Wettbewerbern überholt werden möchte, sollte seine Innovationsarbeit überprüfen und gegebenenfalls anpassen.

Gute Innovationsarbeit orientiert sich in einer wechselseitigen Beziehung an der strategischen Ausrichtung Ihres Unternehmens, aber auch an einer starken Fixierung auf Kundenwünsche und -bedürfnisse, kurze Entwicklungszeiten und den Grundprinzipien des Lean Developments. Innovationsarbeit bezieht sich zudem nicht ausschließlich auf Produkt-, sondern auch auf Prozessinnovationen – und hier kann LEWA Attendorn Ihnen behilflich sein. Wenn Sie durch kluge Innovationen Ihre Prozesse beschleunigen, verschlanken oder vollständig automatisieren möchten, wenden Sie sich gerne jederzeit für eine unverbindliche Analyse und Beratung bei uns.

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