Die Zeiten, in denen Virtual-Reality-Technologien unbezahlbar waren, sind passé. Inzwischen gibt es auch in kleinen und mittelständischen Unternehmen zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten für die virtuelle Realität – so zum Beispiel in der Produktionsplanung. Dort ergeben sich Vorteile bei der Beurteilung, Optimierung sowie für Marketing und Vertrieb.
Planungs- und Prozessoptimierung mit Virtual Reality und Augmented Reality – das ist längst keine Zukunftsmusik mehr. Der Siegeszug sogenannter VR-Brillen wie der Oculus Rift macht es nun auch für kleine Unternehmen und Privatpersonen erschwinglich, in virtuelle Realitäten abzutauchen. Während VR-Headsets im Privatbereich hauptsächlich zu Unterhaltungszwecken zum Einsatz kommen, bieten sich in Unternehmen jedoch handfeste Vorteile.
So werden Planungsfehler im Engineering und bei der Planung von Anlagen häufig erst bei der endgültigen Montage im Betrieb erkannt, wenn es bereits zu spät ist. Virtual-Reality-Lösungen ermöglichen es Konstrukteuren, Monteuren, Servicetechnikern und Kunden, CAD-Planungen buchstäblich in die nächste Dimension zu transportieren – ortsunabhängig und realitätsnah.
Bereits eine Investition im niedrigen vierstelligen Bereich genügt in den meisten Fällen, um einzusteigen: eine VR-Brille, ein Rechner mit ausreichend starker Grafikkarte und eine entsprechende Software sind alles, was benötigt wird. Die resultierenden Vorteile sind jedoch fast unbezahlbar:
Wir möchten Ihnen diese beeindruckenden Vorteile gerne en détail darlegen. Vorher ist allerdings eine Begriffsdefinition notwendig:
Augmented Reality (AR):
Hier wird die „echte“ Welt um virtuelle Elemente ergänzt. Eine Funktion, die beispielsweise bei der virtuellen Platzierung einer Anlage beim Kunden zum Einsatz kommt.
Virtual Reality (VR):
Hier begibt der Nutzer sich vollständig in eine virtuelle Welt. Besonders nützlich beispielsweise in den frühen Planungsphasen einer Maschine oder Anlage, oder im Marketing und Vertrieb.
Technische Zeichnungen sind aussagekräftige Instrumente für diejenigen, die sie zu lesen wissen. Umso aussagekräftiger werden diese Zeichnungen, wenn man sie in die dritte Dimension transportiert. Konstrukteure geben somit sich selbst und anderen in den Prozess eingebundenen Spezialisten die Möglichkeit, eine Anlage von allen Seiten zu begutachten und zu begehen – bei Bedarf sogar in Originalgröße.
Planungsfehler schleichen sich so gar nicht erst ein. Zudem erhält der Kunde die Möglichkeit, in der Angebots- und Auftragsphase noch stärker in den Planungsprozess eingebunden zu werden. Der Kunde kann die Maschine oder Anlage perfekt mit den lokalen Gegebenheiten abgleichen – und zwar völlig ortsunabhängig.
Oftmals fehlt es dem Anlagen- oder Maschinenbauer schwer, die betrieblichen Abläufe und räumlichen Verhältnisse beim Kunden abzuschätzen. Trotz einer großen Zahl von Skizzen, CAD-Zeichnungen, Querschnitten und Draufsichten fällt es auch auf der Kundenseite häufig schwer, sich eine Maschine oder Anlage in der eigenen Produktionshalle räumlich vorzustellen.
Eine Platzierung und Begehung der Anlage mittels Virtual Reality macht es jedoch möglich, die optimale Maschinenaufstellung bereits früh zu finden. Immerhin müssen Faktoren wie Lagerflächen für Arbeitsmaterialien, Roh- und Fertigware genauso berücksichtigt werden, wie Fluchtwege und Transportwege. Der Kunde kann hier bereits früh im Prozess anzeigen, wenn Designs und Konstruktionen mit den reellen Gegebenheiten nur schwierig zu vereinbaren sind. Das verhindert kostspielige und zeitraubende Produktionsfehler.
Selbst bei einer korrekt konstruierten, perfekt platzierten Maschine oder Anlage kommt ein Aspekt häufig zu kurz: Die Ergonomie der Bedienung. Begehungen und Tests mit Virtual-Reality-Brillen ermöglichen eine valide Beurteilung der Konstruktion hinsichtlich ihrer ergonomischen Parameter. So werden spätere Umbauten gar nicht erst notwendig und etwaige Gesundheitsgefahren für den oder die Mitarbeiter werden verhindert.
Mit Augmented Reality lassen sich nicht nur neue Anlagen von Grund auf planen. Die Technologie eignet sich auch hervorragend dazu, Erweiterungen bereits bestehender Anlagen und Maschinen zu planen. So können beispielsweise Möglichkeiten zur Bildverarbeitung in automatisierte oder teilautomatisierte Anlagen nachträglich eingepasst werden. Mit einer VR-Brille können Sie die Positionierung der entsprechenden Kameras und Zubehörteile bereits früh im Planungsprozess überprüfen.
Der Vertrieb wird sich ebenfalls über den Einstieg in die virtuelle Realität freuen: Abstrakte Ideen und Konzepte für spezifische Lösungen lassen sich so auf eine plastische Ebene bringen.
Das bedeutet: Keine Schwierigkeiten mehr mit dem Erklären auf Seiten des Vertriebs, keine Verständnisschwierigkeiten auf Seiten von Kunden und Leads. Ganz nach dem Motto: „Show, don’t tell.“
Die Vorteile eines „digitalen Zwillings“ in der Produktionsplanung sind mannigfaltig – sowohl in Marketing und Vertrieb als auch in bereits bestehenden Projekten. Von der Beurteilung und Optimierung von Anlagenlayouts und Maschinen, über die enge Abstimmung mit dem Kunden hinsichtlich der dortigen Gegebenheiten und die Beurteilung ergonomischer Parameter, bis hin zum Einsatz als kraftvolles Marketinginstrument, das Abstraktes greifbar macht, lassen sich Virtual-Reality-Lösungen auf unzählige Arten verwenden.
Das wohl Beste daran: Die entsprechende technische Ausstattung ist inzwischen so kostengünstig, dass Sie mit der Anschaffung kaum einen Fehler machen können.